Chwadscha Nasir ad-Din Tusi Das mathematische und astronomische Genie
Chwadscha Nasir ad-Din Tusi, ein Dichter, Philosoph, mathematisches und astronomisches Genie sowie einer der herausragendsten Wissenschaftler der islamischen Welt, lebte im 7. Jahrhundert der Hidschra. Er trug maßgeblich zur Entwicklung der Trigonometrie als eigenständiger Zweig der Mathematik bei. Geboren in Dschahroud bei Saveh, wurde er mit Titeln wie „Meister der Menschheit“, „Der elfte Intellekt“ und „Der dritte Lehrer“ geehrt. Sein Vater, Muhammad ibn Hasan, war ein angesehener islamischer Gelehrter und übermittelte ihm die Grundlagen der religiösen und literarischen Wissenschaften.
Tusi setzte seine Studien in Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften fort und zog später nach Nischapur, das damals ein bedeutendes Zentrum des Wissens war. Dort studierte er bei renommierten Lehrern wie Mu'in ad-Din Salim ibn Badran und Kamal ad-Din Yunus al-Mawsili, die ihn besonders in Mathematik förderten. Seine Weisheit und sein Wissen verschafften ihm bald eine breite Anerkennung in der gesamten islamischen Welt.
Das Observatorium von Maragha
Chwadscha Nasir lebte während der Mongoleninvasion in Persien und suchte nach einem sicheren Ort, um seine Forschungen fortzusetzen. Naser ad-Din Abdulrahman, ein ismailitischer Herrscher von Kohestan, lud ihn nach Alamut ein. Während seines Aufenthalts dort übersetzte Tusi das WerkTaharat al-A'raqvon Ibn Miskawayh unter dem TitelAkhlaq-e Nasiriund schrieb weitere Schriften wie dieRisalat-e Mu'iniyya.
Nach dem Fall der Ismailiten durch die Mongolen stellte sich Tusi Hulagu Khan, dem er diente und dessen Unterstützung er gewann, um das berühmte Observatorium von Maragha zu errichten. Das Observatorium verfügte über eine Bibliothek mit 40.000 Büchern und war ein wissenschaftliches Zentrum seiner Zeit.
Seine Werke umfassen etwa 150 Abhandlungen und Briefe. Besonders wichtig war sein BuchTajrid al-I'tiqad, das die Theologie der Schia erläutert und über 400 Kommentare und Anmerkungen inspirierte.
Mathematik-Genie und Innovationen
Tusi bearbeitete zahlreiche mathematische und astronomische Werke aus der Antike, darunter solche von Ptolemäus, und schrieb originelle Abhandlungen über Arithmetik, Geometrie und Trigonometrie. Besonders in der Trigonometrie, die er als eigenständigen Zweig der reinen Mathematik etablierte, hinterließ er bleibende Spuren.
Sein WerkAl-Shakl al-Qattaerweiterte das Wissen über sphärische Trigonometrie und enthielt den berühmten Satz über sphärische Sinusrelationen. Tusi entwickelte außerdem die „Tusi-Paare“, eine geometrische Methode, die in der Astronomie zur Erklärung planetarischer Bewegungen verwendet wurde. Einige Gelehrte bezeichnen ihn als Begründer der Trigonometrie; seine Werke wurden im 16. Jahrhundert ins Französische übersetzt.
Werke und Schüler
Tusi verfasste zahlreiche Werke in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen wie Theologie, Philosophie, Logik, Ethik, Medizin, Astronomie, Mathematik, Literatur und Musik. Zu seinen berühmtesten Werken gehören:
- Tahrir Usul al-Uqlidis(Kommentare zu Euklids Geometrie)
- Tahrir al-Majisti(Kommentare zum Almagest von Ptolemäus)
- Zij-e Ilkhani(astronomische Tabellen)
- Akhlaq-e Nasiri(Ethik)
- Awsaf al-Ashraf(spirituelle Schriften)
- Asas al-Iqtibas(Logik)
- Zubdat al-Idrak fi Hay’at al-Aflak(Astronomie)
- Sharh al-Isharat(Kommentare zu Avicennas Werk).
Zu seinen bedeutendsten Schülern gehörten große Denker wie Allameh Hilli, Qutb ad-Din Shirazi und Ibn al-Fuwati. Allameh Hilli schrieb über seinen Lehrer: „Chwadscha Nasir ad-Din Tusi war der herausragendste Gelehrte unserer Zeit mit umfassenden Werken in allen rationalen und traditionellen Wissenschaften.“
Tod und Vermächtnis
Tusi starb 672 n. H. (1273 n. Chr.) in Bagdad, nachdem er das Observatorium von Maragha fertiggestellt hatte. Sein Leichnam wurde gemäß seinem letzten Willen in Kadhimain beigesetzt.
Der 24. Februar, der seinem Geburtstag entspricht, ist im iranischen Kalender als „Tag des Ingenieurs“ und zu Ehren dieses großen Wissenschaftlers als Gedenktag gewidmet.
Name | Chwadscha Nasir ad-Din Tusi Das mathematische und astronomische Genie |
Land | Iran |
Ustadh al-Bashar ,Meister der Menschheit , Aql-e Hadi Ashar, Der elfte Intellekt und Mu'allim-e Thalith ,Der dritte Lehrer | |
10 Jahrhundert | |
Werke | • Tahrir Usul al-Uqlidis (Kommentare zu Euklids Geometrie) • Tahrir al-Majisti (Kommentare zum Almagest von Ptolemäus) • Zij-e Ilkhani (astronomische Tabellen) • Akhlaq-e Nasiri (Ethik) • Awsaf al-Ashraf (spirituelle Schriften) • Asas al-Iqtibas (Logik) • Zubdat al-Idrak fi Hay’at al-Aflak (Astronomie) • Sharh al-Isharat (Kommentare zu Avicennas Werk). |