Die Seyede-Khatoon-Höhle: Ein 70.000 Jahre altes Zuhause
Die Seyede-Khatoon-Höhle, auch bekannt als „Tange Ashkan“, liegt in der Region Arsanjan in der Provinz Fars und geht auf prähistorische Zeiten zurück. Diese Höhle ist die größte archäologische Höhle der Region und lieferte tausende Steinwerkzeuge, die einst zur Jagd verwendet wurden. Der Überlieferung nach lebte hier einst eine Frau namens „Seyed Khatoon“, nach der die Höhle benannt wurde.
Geschichte von Arsanjan
Arsanjan, eine der ältesten Städte in Fars, war bereits vor etwa 70.000 Jahren bewohnt. Die günstige geografische Lage und das angenehme Klima machten die Region seit Jahrhunderten zu einem beliebten Wohnort. Der Name Arsanjan setzt sich aus den Wörtern „Arsen“ (angenehmes Klima) und „Jan“ (Ort) zusammen und bedeutet so viel wie „Ort mit angenehmem Klima“. Dies machte die Region über Jahrtausende zu einem geeigneten Siedlungsgebiet für verschiedene Menschengruppen.
Besondere Merkmale der Seyede-Khatoon-Höhle
Die Höhle befindet sich auf 1691 Metern über dem Meeresspiegel und ragt 17 Meter über das umliegende Gelände hinaus. Der Eingang hat eine Breite von 40 Metern und eine Höhe von 22 Metern, verengt sich jedoch im Inneren, was den Bewohnern zusätzlichen Schutz bot. Die Höhle hat eine Länge von etwa 26 Metern und bietet eine Fläche von fast 400 Quadratmetern. Ihre Ausrichtung nach Süden sorgte für Helligkeit, eine kühle Sommerluft und angenehme Temperaturen im Winter. Die Umgebung war reich an Wildtieren und bot den frühen Jägern dieser Ära eine zuverlässige Nahrungsquelle.
Historische Bedeutung der Seyede-Khatoon-Höhle
Die archäologischen Untersuchungen datieren die Höhle in die Altsteinzeit (vor etwa 60.000 bis 70.000 Jahren) und somit in die früheste Phase menschlicher Entwicklung, als erstmals einfache Steinwerkzeuge verwendet wurden. Diese Periode reichte von etwa 3,3 Millionen Jahren bis circa 8500 v. Chr. Bei den Ausgrabungen in der Seyed-Khatoon-Höhle entdeckten Archäologen Jagdwerkzeuge aus Stein, Knochen von Tieren wie Pferden sowie eine in den Boden eingelassene Konstruktion zur Wasserspeicherung.
Ausgrabungen in der Seyed-Khatoon-Höhle
1977 führten Jiro Ikeda, Professor für Anthropologie an der Keio-Universität in Japan, und sein Kollege Akira Sonki im Süden und Südwesten Irans eine archäologische Untersuchung auf einer Fläche von 900 Quadratkilometern durch. Insgesamt entdeckten sie 144 Höhlen und Schutzräume, 21 Freilichtgebiete, 31 Hügel und 19 Felsformationen, darunter die Seyed-Khatoon-Höhle. Spätere gemeinsame Ausgrabungen von iranischen und japanischen Archäologen ergaben, dass die Höhle in mehreren historischen Perioden bewohnt war. In der Höhle fanden sie unter anderem ein Messer, 38 Kratzer, 26 mittelgroße Klingen, 119 kleine Klingen und über 13.000 Steinwerkzeuge sowie Knochen von gejagten Tieren. Die Funde belegen, dass die damaligen Bewohner vor allem Pferde, Ziegen und Gazellen jagten.
Lage der Seyed-Khatoon-Höhle
Die Höhle befindet sich etwa 10 Kilometer südöstlich von Arsanjan.
Eintragung als nationales Kulturerbe
Im Jahr 2006 wurde die Seyed-Khatoon-Höhle in die Liste der nationalen Denkmäler Irans aufgenommen.
Name | Die Seyede-Khatoon-Höhle: Ein 70.000 Jahre altes Zuhause |
Land | Iran |
Land | Fars |
Stadt | Arsenjan |
Typ | Historisch |
National |