Die Geschichte und historischen Stätten von Gerash

Die Stadt Gerash liegt im Süden der Provinz Fars, etwa 355 Kilometer von Schiraz entfernt, auf einer Höhe von 914 Metern über dem Meeresspiegel. Die Stadt befindet sich in der tektonischen Senke des Zagros-Gebirges und hat ein heißes, trockenes Klima. Die ursprüngliche Bebauung entstand auf dem Hügel „Kalāt“ an einem Ort, der als „Homayoon-Dezh“ bekannt ist und von dem heute nur noch Ruinen übrig sind. In Gerash gibt es zahlreiche Wasserreservoire, wie den Berkeh Kal, die Sieben Wasserbecken (Haft Berkeh), das Vier-Bogen-Wasserbecken (Chahartagh), Fünf Berkeh und das Berkeh Haji Asadullah.

Die Geschichte von Gerash

Hinweise in der Region Be’er Gal deuten darauf hin, dass die Besiedlung der Umgebung von Gerash prähistorisch ist. Archäologen schätzen das Alter dieses Hügels auf etwa 4000 Jahre. Ausgrabungen belegen, dass die Menschen in dieser Region in dieser Zeit dem Zoroastrismus angehörten. In der Zeit der Parther (247 v. Chr. bis 224 n. Chr.) war Gerash ein Zentrum der Töpferei. Später, in der Sassanidenzeit, wurden in Gerash Dämme gebaut, von denen heute noch Überreste zu sehen sind. Solche Bauten zeigen, dass die Landwirtschaft in dieser Region sehr blühend war. Nach der islamischen Eroberung wurde Gerash zum Sitz lokaler Herrscher. Die Bedeutung dieser Region war so groß, dass in historischen Büchern über einen Zeitraum von 400 Jahren alle Herrscher von Gerash namentlich erwähnt wurden.

Historische Stätten in Gerash

Die historischen Stätten in Gerash umfassen eine Sammlung von Gebäuden, die von der Zeit der Sassaniden bis in die Moderne reichen. Viele Wasserreservoire können ebenfalls eigenständig betrachtet werden.

- Gampo-Damm: In der Nähe des Dorfes Mohammad Zeina im Bezirk Fadagh befindet sich ein Damm aus der Sassanidenzeit (224 bis 651 n. Chr.). Der Damm ist etwa 25 Meter hoch und 20 Meter breit, die Wände sind sechs Meter dick und bestehen aus Stein und Kalkmörtel. 1999 wurde der Damm in die Liste des nationalen Kulturerbes Irans aufgenommen.

- Tangab-Damm: Ein weiterer historischer Damm aus der Sassanidenzeit, der in der Region Kouh Siah liegt. Im 17. Jahrhundert wurde der Damm während der Safawidenzeit restauriert, und es wurden zusätzliche Stützmauern errichtet. Zur Wasserverteilung wurden ein Kanal und zwei Zisternen gebaut, die heute mit Sedimenten gefüllt sind und mit Ziziphus-Bäumen bewachsen sind.

- Jame-Moschee von Gerash: Die Moschee liegt im Viertel Pa Qaleh von Gerash. Da keine Inschrift vorhanden ist, gibt es keine genaue Angabe über ihr Baujahr. Man geht jedoch davon aus, dass sie Mitte des 19. Jahrhunderts erneuert wurde. Der Gebetssaal hat 13 Säulen und vier fensterartige Steinmaschenschaften in Richtung Mihrab.

- Moschee des Akhund: Diese Moschee wurde von Sheikh Abdolhossein und seinem Bruder Sheikh Mohammad Baqer erbaut. Eine Inschrift gibt das Baujahr mit 1045 n. H. (1635) an. Der Gebetssaal hat vier runde Säulen und Rundbögen.

- Moschee von Seyf al-Din: Diese Moschee befindet sich in der Nähe der Jame-Moschee und ist über 250 Jahre alt. Die Fläche beträgt etwa 200 Quadratmeter und besteht aus einem Innenhof, einem Gebetssaal und einem Mihrab.

- Festung von Gerash: Diese Festung, auch bekannt als Homayoon-Dezh, befindet sich an einem erhöhten Punkt mit Blick auf die Stadt. Sie war in verschiedenen historischen Perioden der Sitz lokaler Herrscher. Während der Herrschaft von Reza Shah (1925 bis 1941) wurde die Festung im Konflikt mit Zadan Khan von Gerash bombardiert und zerstört. Homayoon-Dezh befindet sich auf einem 1070 Meter hohen Hügel namens Kalat und umfasst Bereiche wie Wasserreservoire, Gefängnis, Moschee, Bad, Schutzräume und einige Wohnhäuser. 2003 wurde die Festung in die Liste des nationalen Kulturerbes Irans aufgenommen.

- Bermeer-Karawanserei: Dieses Gebäude wurde auf der Route von Gerash nach Lamerd, einem wichtigen Handelsweg, erbaut. Die Karawanserei stammt aus dem 19. Jahrhundert und besteht aus Stein und Gips. Der Haupteingang befindet sich auf der Nordseite. Die nördlichen und südlichen Teile der Karawanserei sind frei von Räumen und bestehen nur aus Mauern, die die Struktur der Karawanserei abgrenzen. Die Wände sind in mehrere Abschnitte unterteilt, um die Stabilität der Hauptmauern zu erhöhen.

Gerash ist ein Zeugnis der wechselvollen Geschichte der Region und bietet Einblicke in die verschiedenen kulturellen und architektonischen Epochen.