Der Bazar von Jahrom: Ein kreuzförmig angelegter Markt mit einem einzigartigen Chahār-Suq

Der Bazar von Jahrom: Ein kreuzförmig angelegter Markt mit einem einzigartigen Chahār-Suq

Der Bazar von Jahrom: Ein kreuzförmig angelegter Markt mit einem einzigartigen Chahār-Suq

Als eines der wertvollsten Beispiele sassanidisch inspirierter Architektur aus der Zand-Zeit kann man den Bazar von Jahrom bezeichnen. Er entstand in Anlehnung an den Qaisarīyeh-Bazar von Lār und gilt als wichtigstes Wirtschaftszentrum von Jahrom sowie als Hauptort für den Ein- und Verkauf verschiedener Güter.

Über den Bazar von Jahrom

Der Bazar von Jahrom, der heute zwischen der Manūchehrī-Straße und dem Viertel Zirkonār-e Mollā-Dschavād liegt, ist eine überdachte Marktanlage, die in der Nähe der Freitagsmoschee (Masdschid-e Jāmeʿ) dieser Stadt errichtet wurde. Rund 100 Geschäfte sind in ihm untergebracht, die meisten davon spezialisieren sich auf den Handel mit Stoffen. Daher wird er auch als Stoffbazar bezeichnet. Der Bazar ähnelt dem Vakil-Bazar in Shiraz so sehr, dass man die beiden sogar als „Zwillingsschwestern“ bezeichnet.

Architektur des Bazars von Jahrom

Der Bazar von Jahrom umfasst eine Fläche von 800 Quadratmetern und wurde – ähnlich wie der Qaisarīyeh-Bazar in Lār – in Kreuzform angelegt. Die Ladenräume liegen etwas oberhalb des Bodens, um bei Regen das Eindringen von Wasser in die Geschäfte zu verhindern. In die Decke eingelassene Öffnungen sorgen für Beleuchtung und Belüftung des Marktes.

Kuppelförmige Dächer, dicke Mauern und hohe, schmale Fenster tragen dazu bei, den Bazar kühl zu halten – ein typisches Merkmal für Bauten in warmen, wüstenähnlichen Gebieten.

Fachleute bewerten das zentrale Chahār-Suq (vier Torbögen in Kreuzform) dieses Bazars als eines der herausragendsten im ganzen Iran. Hier wölbt sich eine hohe Kuppel aus Lehm und Stroh, deren Basis mit Versen in Naschtaliq-Kalligrafie verziert ist. Unter der Kuppel befindet sich ein Steinbecken. Auf der Kuppelspitze thront ein achtseitiger Windturm (Badgir), dessen acht Öffnungen die Frischluft in das Innere des Bazars leiten. Dank sorgfältiger Bauweise blieb dieser Windturm selbst bei den Erdbeben der letzten Jahrhunderte unversehrt.

Der Bazar teilt sich in einen Nord-Süd- und einen Ost-West-Gang, die im Chahār-Suq aufeinandertreffen. Nördlich des Chahār-Suqs liegen neun Paare von Läden, im östlichen Teil der Ost-West-Achse sind es sechs Paare. Der östliche Abschnitt, in dem sich die Kupferschmiede (Mesgarān) befinden, war ursprünglich nicht überdacht.

In der Regel sind die Läden im Bazar zweigeteilt: Der vordere Teil dient dem Verkauf, der hintere der Lagerung von Waren. Zudem gab es mehrere Karawansereien, ein Bad und eine Moschee, die heute außer Betrieb sind. Die Karawansereien Golschan und Lārīhā sind inzwischen vollständig zerstört.

Geschichte des Bazars von Jahrom

Der Bazar von Jahrom wurde in einem Zeitraum von sechs Jahren, zum Ende der Zand-Zeit und dem Beginn der Kadscharen-Ära, erbaut. Urheber des Baus war Mohammad-Hossein Khan Jahromī, Gouverneur von Jahrom und Fasa, der ihn im Jahr 1250 nach dem islamischen Mondkalender (1834 n. Chr.) fertigstellte. Der älteste Teil des Bazars bildet der Hauptbereich mit vier Eingängen und einem kuppelförmigen Dach, der in den folgenden Jahren ausgebaut wurde und sein heutiges Aussehen erhielt.

Im Jahr 2016 beschädigte eine Flut Teile des Baus. Infolge dessen wurde der Boden des Bazars bei Restaurierungsarbeiten um etwa einen Meter angehoben und asphaltiert.

Die Inschriften des Bazars von Jahrom

Im Chahār-Suq und im Vorraum (Haschti) des Bazars befinden sich drei Steininschriften und eine Stuckinschrift aus verschiedenen Epochen:

  • Die erste Inschrift stammt aus der Zeit von Mohammad Schah Qadschar (1834–1848).
  • Die zweite Inschrift datiert auf 1254 n. d. H. (1838 n. Chr.).
  • Die dritte Inschrift stammt aus 1284 n. d. H. (1868 n. Chr.).
  • Die vierte Inschrift geht auf die Pahlavi-Ära zurück.

In der dritten Inschrift wird ein Verbot des Amtes der „Muhtasibs“ (Marktaufseher) in Jahrom erwähnt. Diese gingen mit einer Peitsche durch Gassen und Bazare, um Betrügereien beim Wiegen und Messen sowie das Ausbleiben von Schuldrückzahlungen zu verhindern.

Die vierte Inschrift berichtet von einer Renovierung durch zwei Schwestern aus Jahrom.

 

Nationale Registrierung des Bazars von Jahrom

Der Bazar von Jahrom wurde 1973 (1352 nach dem iranischen Kalender) in die Liste der nationalen Denkmäler Irans aufgenommen.

Name Der Bazar von Jahrom: Ein kreuzförmig angelegter Markt mit einem einzigartigen Chahār-Suq
Land Iran
LandFars
StadtJahrom
TypHistorisch
National

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