Warum Saadi immer noch lebendig ist

Warum Saadi immer noch lebendig ist

Warum Saadi immer noch lebendig ist

Saadi ist der Liebling aller Persischsprachigen und Literaturfreunde und steht auf dem Höhepunkt der eleganten persischen Prosa. Seine Gedichte und Geschichten in den berühmten Werken „Bustan“ und „Golestan“ sind den Menschen vertraut. Viele nutzen Saadis Verse und Geschichten, um ihre Wertschätzung und Haltung zum Ausdruck zu bringen.

 

Die literarische Bedeutung und Besonderheiten von Saadi

Knappheit und Schlichtheit sind die wesentlichen Merkmale seiner Werke. Im iranischen Kalender wird der 21. April als Saadi-Tag gefeiert, da dies der Tag ist, an dem er begann, das Golestan zu verfassen. Heute ist Saadis Friedensliebe weltberühmt. Seine Werke betonen Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Moral und das Vermeiden von Schaden an anderen. Diese Themen finden sich beispielhaft in den folgenden Versen:

„Die Menschenkinder sind Glieder eines Leibs, 

aus einem Ursprung, wie Perlen des Schleiers gewebt. 

Wird eines der Glieder von Schmerz ergriffen, 

so bleiben die anderen nicht unberührt. 

Bist du ohne Sorge um das Leid anderer, 

kann man dich nicht als Mensch bezeichnen.“

Saadi und die Iraner

Die Iraner sind stolz auf einen Dichter wie Saadi. Ein Besuch an Saadis Grab, selbst wenn er kurz ist, gilt als große Ehre. Der Ruhm dieses Dichters aus dem 13. Jahrhundert hat die politischen Grenzen Irans überschritten und zur Ausweitung des kulturellen Einflusses beigetragen. Saadi spricht in seinen Werken von Frieden, Liebe, Toleranz und Güte. Ein Merkmal, das der andere große iranische Dichter Hafez betont und in seinem berühmten Ghazal so beschreibt: 

„Saadi, ein guter Name stirbt niemals; tot ist, wer keinen guten Namen hinterlässt.“

Seit fast sieben Jahrhunderten wird Saadi in Iran als „Erster Lehrer“ verehrt, ein Titel, den er wegen seiner Weisheit und seines sprachlichen Beitrags zur Erziehung in persischen Haushalten erhielt. Er wird auch als „Meister der Rede“ und „König der Sprache“ bezeichnet – Ehrentitel, die ihm aufgrund der Klarheit und Anmut seiner Werke verliehen wurden. Saadis Werke sind eine zentrale Quelle für das Lernen der persischen Sprache und Literatur. Sein voller Name lautet Abu Muhammad Muslih al-Din Saadi ibn Abdullah, wobei „Saadi“ sein gewähltes Pseudonym ist, inspiriert vom Namen des bedeutenden Fürsten Abubakr ibn Saʿd Zangi, der in Schiraz im 13. Jahrhundert regierte.

„Bustan“ und „Golestan“ – Saadis Meisterwerke

Saadi verfasste sein erstes Werk „Bustan“ während seiner Reisen, bevor er 1257 nach Schiraz zurückkehrte und es Abubakr ibn Saʿd ibn Zangi widmete. Die britische Zeitung *The Guardian* hat Bustan zu einem der 100 besten Bücher der Menschheitsgeschichte gezählt.

Die Entstehung von „Golestan“ unterscheidet sich von der des Bustan. Saadi schrieb es in etwa sechs Monaten, und das Werk enthält zahlreiche Lebensweisheiten. Die Kapitel – wie „Der Charakter der Könige,“ „Die Tugend der Bescheidenheit,“ „Von den Vorteilen des Schweigens,“ „Liebe und Jugend,“ und „Die Wirkung der Erziehung“ – zeigen den didaktischen Charakter des Werkes. Viele Redewendungen und Zitate aus dem Golestan sind zu persischen Sprichwörtern geworden, etwa: „Zehn Derwische teilen eine Decke, aber zwei Könige passen nicht in ein Reich.“

Saadis Grabstätte

Saadis Grabstätte, bekannt als „Saadieh,“ liegt in Schiraz am Fuße des Berges Fahandezh. Der Überlieferung nach soll es auch seine Rückzugsstätte gewesen sein. Heute ist die achteckige Kuppel, die nach klassisch-persischer Architektur gestaltet wurde, von einem prächtigen Garten umgeben und zieht Dichter, Künstler und Besucher aus aller Welt an.

Der 21. April, der dem 1. Ordibehesht im iranischen Kalender entspricht, ist offiziell als Saadi-Tag im Iran gewidmet.

Name Warum Saadi immer noch lebendig ist
Land Iran
Saadi
7. Jahrhundert n. H.
WerkeGolestan Bustan Ghazaliyyat

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