Der Vakil-Basar: Ein Meisterwerk einzigartiger Architektur
In den alten iranischen Städten war der Basar das wirtschaftliche Herzstück. Ein Basar diente nicht nur als Markt für unterschiedlichste Waren, sondern enthielt auch spezialisierte Bereiche und Produktionsstätten, in denen die Hersteller ihre Waren direkt an die Kunden verkauften. Die Bedeutung eines Basars stand oft in direktem Zusammenhang mit der geografischen Lage und wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt. In Shiraz, damals die Hauptstadt unter der Herrschaft der Zand-Dynastie, wurde der Bau des Vakil-Basars als Symbol für die wirtschaftliche Strahlkraft der gesamten Nation angesehen.
Besonderheiten und Architektur des Vakil-Basars
Im Gegensatz zur Zitadelle von Karim Khan, die in weniger als zwei Jahren fertiggestellt wurde, dauerte der Bau des Vakil-Basars über zwei Jahrzehnte, beginnend im Jahr 1758 bis zur Vollendung 1769. Für den Bau wurden Gips, Backstein und Kalk verwendet, und die Wände ruhen auf einer Basis aus behauenen Steinen. Die Architektur ähnelt der des Qeysarieh-Basars in Lar, und in der Mitte des Marktes befindet sich ein sogenannter „Chaharsu“ – ein Kreuzungspunkt, an dem sich mehrere Gänge treffen. Einst gab es unter diesem Chaharsu ein großes, mit Marmorstein verkleidetes Becken, das mit Wasser aus einer Kanalisation gespeist wurde, die unter dem nahegelegenen Traksh-Doz-Basar verlief. Heute ist dieses Becken jedoch aufgrund von Umbauten am Marktboden nicht mehr sichtbar.
Der Basar besitzt 74 gewölbte Decken mit einer Höhe von 11 Metern, was ihn im Vergleich zu anderen iranischen Basaren besonders hoch macht. Allerdings hat sich der Abstand zwischen Boden und Decke verringert, da der Markt in den letzten Jahrzehnten um etwa einen Meter erhöht wurde.
Der Basar hat fünf Eingänge und drei verschiedene Bereiche:
1. Durchgang für die Kundschaft
2. Geschäftsbereich: Dieser liegt etwa zwei Stufen höher als der Boden des Basars, um die Geschäfte vor Wasseransammlungen zu schützen.
3. Verkaufsbereich: Hier werden die Waren ausgestellt und verkauft.
Der Vakil-Basar kombiniert Elemente des Qeysarieh-Basars von Lar und des Grand Bazaars von Isfahan, der zur Zeit von Schah Abbas (Regierungszeit 1587–1629) erbaut wurde. Die breiteren Gänge erleichterten den Transport und die Mobilität innerhalb des Marktes. Der Vakil-Basar besteht aus verschiedenen Abschnitten, darunter der Hauptbasar, ein Textilbasar, ein Schneiderbasar, ein Hutmachermarkt, ein Sattlerbasar und ein Waffenbasar.
Die verschiedenen Abschnitte des Vakil-Basars
Der nördliche Gang ist der Hauptabschnitt und reicht vom Isfahan-Tor bis zum Saraye Moshir. Hier befinden sich 41 Paare von Geschäften und 48 gewölbte Decken. Die meisten Geschäfte in diesem Gang sind zweistöckig und verfügen über Lagerräume.
Ein weiterer Gang beginnt bei der Vakil-Moschee und wird als Schmiedebasar bezeichnet. Hier finden sich elf Paare von Geschäften, und der Eingang zur Karawanserei Vakil, die heute als Saraye Fil bekannt ist. Hier werden Textilien und Schäfte hergestellt – ein Muss für alle, die das Kunsthandwerk von Shiraz bewundern möchten!
Im östlichen Gang, auch bekannt als „Alaqabandan-Basar“, gibt es 19 Paare von Geschäften, die vorwiegend Teppiche verkaufen. Einige Kräutergeschäfte sind ebenfalls hier zu finden. Der westliche Abschnitt dieses Ganges ist bekannt für seine handgewebten Teppiche und besteht aus einem Chaharsu und zehn Geschäftspaaren.
Registrierung als Nationaldenkmal
Im Jahr 1972 wurde der Vakil-Basar als nationales Kulturerbe in die Liste der Denkmäler Irans aufgenommen.
Name | Der Vakil-Basar: Ein Meisterwerk einzigartiger Architektur |
Land | Iran |
Land | Fars |
Stadt | Shiraz |
Typ | Historisch |
Registration | National |