Die historische Stätte von Bisotun: Ein Blick auf die Geschichte Irans von der Antike bis heute
Der historische Komplex von Bisotun: Ein Zeugnis der iranischen Geschichte
Überall im alten Land Iran sind historische Überreste vergangener Epochen zu finden. Einige dieser Monumente haben jedoch eine herausragende Bedeutung erlangt. Der historische Komplex von Bisotun in der Provinz Kermanschah ist eines dieser bedeutenden Denkmäler. Der ursprüngliche Name von Bisotun war „Bagastana“, was „Haus der Götter“ bedeutet. Im Laufe der Geschichte wurde er in „Behestan“, „Behistun“ und schließlich „Bisotun“ geändert. In dieser Region befindet sich eine prähistorische Höhle, die als „Höhle der Jäger“ bekannt ist. Aus den archäologischen Funden dieser Höhle lässt sich schließen, dass Menschen in der Altsteinzeit in dieser Gegend lebten. Im Laufe der Geschichte hatte die Region eine besondere Bedeutung. Eine alte Handelsroute, die den Iran mit Mesopotamien verband, führte einst durch ein Tal vor dem Berg Bisotun. Die archäologischen Überreste von Bisotun sind so reichhaltig, dass Artefakte aus prähistorischen Zeiten sowie aus den Epochen der Meder, Achämeniden, Seleukiden, Parther, Sassaniden, Mongolen und Safawiden entdeckt wurden.
Das Relief von Bisotun
Das Relief von Bisotun zeigt Darius I., den achämenidischen König (Regierungszeit 522–486 v. Chr.), wie er seinen Fuß auf den Magier Gaumata (den falschen Bardiya) setzt und Ahuramazda dankt. Vor ihm stehen neun gefesselte Gefangene, während hinter ihm zwei Waffenmeister mit seinem Bogen und Speer zu sehen sind. Darius ließ die Wiederherstellung seiner Herrschaft auf Tafeln und Pergament niederschreiben und im ganzen Reich verbreiten. Der Inhalt dieser Schriften wurde auch in die Felsinschrift von Bisotun gemeißelt.
Die große Inschrift von Darius am Berg Bisotun wurde in drei Sprachen – Babylonisch, Elamisch und Altpersisch – in Keilschrift verfasst. Sie gilt als die umfangreichste Felsinschrift der Welt. Die Inschrift von Bisotun spielte eine entscheidende Rolle bei der Entschlüsselung anderer Schriftsysteme und markierte den Beginn archäologischer und orientalischer Studien. Sie half Historikern, wichtige Teile der alten iranischen Geschichte sowie der Völker und Nationen dieser Zeit zu entdecken.
Die Hauptthemen der Inschrift von Bisotun
Zu den Hauptpunkten der Bisotun-Inschrift gehören:
- Die Vorstellung von Darius in seinen eigenen Worten.
- Die Wiederherstellung der achämenidischen Herrschaft.
- Die Regierungsweise von Darius.
- Der Tod von Kambyses.
- Die Rebellion und der Tod von Gaumata.
- Aufstände in verschiedenen Regionen und deren Niederschlagung.
- Die Zurückweisung der Ansprüche von Rebellen.
- Warnungen vor Lügen und die Verteidigung von Wahrheit und Aufrichtigkeit.
- Die Verbreitung der Inschrift im gesamten achämenidischen Reich.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Texte der Inschrift zu verschiedenen Zeiten während der Herrschaft von Darius erstellt wurden.
Weitere Denkmäler im Komplex von Bisotun
Die Bedeutung des historischen und kulturellen Komplexes von Bisotun beschränkt sich nicht nur auf die Inschrift von Darius. Im Laufe der Geschichte wurden weitere Monumente in dieser Region hinterlassen:
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Höhle der Jäger: In dieser kleinen Höhle wurden Spuren menschlicher Besiedlung aus der Altsteinzeit gefunden. Auch Keramiken aus dem zweiten Jahrtausend v. Chr. wurden in der Umgebung entdeckt, die von der alten Zivilisation dieser Region zeugen.
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Relikte der Meder-Zivilisation: Am Fuße des Bisotun-Berges sind Überreste einer Festung aus der Zeit der Meder zu sehen. Forscher vermuten, dass Gaumata hier von Darius I. und seinen Gefährten getötet wurde.
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Artefakte der Seleukiden: Aus der Zeit der Seleukiden ist eine Statue des griechischen Helden Herakles erhalten, die ihn mit lockigem Haar liegend vor einem Olivenbaum zeigt.
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Relikte der Parther: Unterhalb der Inschrift von Darius befinden sich zwei Reliefs aus der Partherzeit. Eines zeigt Mithridates II., einen parthischen König (124–88 v. Chr.), vor vier Satrapen, das andere eine Kampfszene. Dies ist das älteste bekannte Relief aus der Partherzeit. Teile des Reliefs von Mithridates II. wurden während der Qadscharen-Zeit entfernt, um Platz für eine Stiftungsschrift von Fath Ali Schah zu schaffen.
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Überreste der Sassaniden: Aus der Sassanidenzeit sind drei große steinerne Kapitelle erhalten, die auf der einen Seite das Bild von Chosrau II. und auf der anderen Seite Anahita (die Wassergöttin) zeigen. Die anderen Seiten sind mit Reliefs von Lotusblüten verziert. Diese Relikte deuten darauf hin, dass Chosrau II. in dieser Region einen Palast bauen wollte.
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Bauten der Safawiden: Aus der Safawidenzeit (16. und 17. Jahrhundert) sind in Bisotun eine Brücke – bekannt als Schah-Abbasi-Brücke oder Naderabad-Brücke – sowie eine Karawanserei erhalten geblieben. Die Karawanserei wurde während der Herrschaft von Schah Abbas II. erbaut.
Lage des historischen Komplexes von Bisotun
Der historische und kulturelle Komplex von Bisotun erstreckt sich über eine Fläche von 1650 Hektar und liegt 30 Kilometer nordöstlich der Stadt Kermanschah im Westen des Iran.
Nationale und internationale Registrierung
Die Felsinschrift von Bisotun, zusammen mit 14 anderen Denkmälern in diesem Komplex, wurde im Jahr 2006 (1385 nach dem iranischen Kalender) in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Bereits 2002 (1381 iranischer Kalender) wurde der Komplex unter der Nummer 6463 in die Liste der nationalen Denkmäler des Iran eingetragen.
Name | Die historische Stätte von Bisotun: Ein Blick auf die Geschichte Irans von der Antike bis heute |
Land | Iran |
Land | Kermanschah |
Stadt | Harsin |
Typ | Historisch |
Registration | Unesco,National |