Die Jameh-Moschee in Abarkuh: Ein imposantes Bauwerk aus Lehm mit einzigartiger Pracht

Abarkuh ist eine der historischen Städte in der Provinz Yazd. Mit einer Bevölkerung von über 60.000 Menschen hat diese Stadt, ebenso wie Yazd selbst, zahlreiche einzigartige historische Stätten und gilt als eine der 14 Vorzeige-Touristenstädte des Iran. Die Anzahl der historischen Sehenswürdigkeiten in Abarkuh ist so groß, dass 146 von ihnen in die nationale Liste des iranischen Kulturerbes aufgenommen wurden. Unter den 75 Moscheen der Stadt sind 30 von historischem Wert, und die Jameh-Moschee in Abarkuh ist die bedeutendste unter ihnen.

Geschichte der Jameh-Moschee in Abarkuh

Seit den Anfängen des Islam war die Moschee ein zentraler Ort für religiöse und soziale Aktivitäten. Nach der Einführung des Islams in Iran gewannen die Moscheen an Bedeutung und wurden in jeder Stadt als eines der wichtigsten sozialen Zentren anerkannt.

Die Jameh-Moschee in Abarkuh, die als eines der wichtigsten kulturellen und sozialen Zentren der Stadt gilt, wurde im 14. Jahrhundert während der Ilchaniden-Dynastie gegründet. Obwohl die Moschee später in der Timuridenzeit (15. Jahrhundert) renoviert wurde, sind immer noch Überreste der ursprünglichen Bauwerke im Inneren sichtbar. Während der Renovierung in der Timuridenzeit wurden dem Gebäude neue Strukturen hinzugefügt, darunter ein östliches Iwan mit einem schön verzierten Mihrab.

Im Innenhof der Moschee wurden Grabsteine aus den Jahren 1416 und 1599 entdeckt. Funde aus der Zeit vor dem Islam verstärken die Vermutung, dass einige Teile der Moschee noch vor der islamischen Ära erbaut wurden. Es ist bekannt, dass nach der Islamisierung Irans viele Moscheen auf den Ruinen von alten Kultstätten errichtet wurden.

Architektur der Jameh-Moschee in Abarkuh

Die Moschee ist vollständig aus Lehm gebaut, und trotz der vielen Jahrhunderte ist sie noch immer erhalten. Da die Moscheen in der Regel als Orte für die Versammlung der Menschen und für große religiöse Zeremonien genutzt wurden, wurden sie meistens als Vier-Iwan-Moscheen gebaut, ein Merkmal, das auch in der Jameh-Moschee von Abarkuh zu sehen ist.

Der Eingang der Moschee hat einen hohen Bogen und liegt nach Norden ausgerichtet. Ein achteckiger Vorraum verbindet den Eingang mit einem rechteckigen Innenhof. Wie bei vielen Gebäuden aus der Ilchanidenzeit hat der Innenhof eine kreuzförmige Krypta, die 10 mal 10 Meter misst. Im südöstlichen Teil des Eingangs befindet sich ein Gebetsraum mit schön dekorierten Kuppeln. Ein weiterer Gebetsraum befindet sich im westlichen Teil mit einem Iwan davor.

Ein Minarett und ein "Safa" (Thron) wurden ebenfalls in dieser Moschee errichtet. Die Jameh-Moschee in Abarkuh hat mehrere Mihrabs, aber zwei sind historisch besonders bedeutend. Einer dieser Mihrabs, der als „Großer Mihrab“ bekannt ist, besteht aus Marmor und hat zwei dekorative Säulen. Dieser Mihrab wurde in einem mongolischen Architekturstil erbaut und weist einen Winkelunterschied von 45 Grad zur Gebetsrichtung auf. Der andere Mihrab wurde geschaffen, um diesen Winkelunterschied auszugleichen. Aufgrund dieser Änderung der Gebetsrichtung wird die Moschee auch als „Moschee mit zwei Gebetsrichtungen“ bezeichnet.

Neben diesen beiden Mihrabs gibt es vier weitere, von denen drei aus Marmor und Kalkstein und eines aus einfachen Fliesen bestehen. Die Innenverzierungen der Moschee sind mit islamischen Arabesken und pflanzlichen Mustern gestaltet. Die Innenverzierungen sind minimal gehalten, wahrscheinlich weil die Erbauer der Moschee der Meinung waren, dass zu viele Verzierungen die Gläubigen ablenken und vom Gebet abhalten könnten. In der Moschee befinden sich auch Inschriften in der Naskh- und Kufisch-Schrift, die in Gips gemeißelt sind.

Die Jameh-Moschee in Abarkuh in der Nationalen Liste der Denkmäler Die Jameh-Moschee in Abarkuh, die sich im Zentrum der Stadt befindet, wurde 1933 (1312 nach dem iranischen Kalender) in die Liste der Nationaldenkmäler des Iran aufgenommen.