Das Azarju-Feuerheiligtum: Ein Zeugnis der Bedeutung der antiken Stadt Darabgerd

Das Azarju-Feuerheiligtum: Ein Zeugnis der Bedeutung der antiken Stadt Darabgerd

Das Azarju-Feuerheiligtum: Ein Zeugnis der Bedeutung der antiken Stadt Darabgerd

Dank ihrer geografischen Lage und ihrer antiken Geschichte war die Stadt Darab in der Sassanidenzeit (224 bis 651 n. Chr.) eine wichtige kulturelle und religiöse Stätte. In dieser Epoche errichteten die Zoroastrier zahlreiche Feuerheiligtümer, um die Stadt als religiöses Zentrum ihres Glaubens zu etablieren. Eines dieser Heiligtümer ist das Azarju-Feuerheiligtum, von dem noch heute einige Überreste erhalten sind. Es liegt etwa zehn Kilometer westlich von Darabgerd.

Herkunft des Namens Azarju

Der Name „Azarju“ setzt sich aus den Worten „Azar“ (Feuer) und „Ju“ (Bach) zusammen. Einige Experten vermuten, dass der Name auf einen Bach in der Nähe des Heiligtums zurückgeht, der heute allerdings versiegt ist. Andere deuten „Azarju“ als „Stadt des Feuers“. In dem Werk *Muruj adh-Dhahab*, einem Geschichtswerk des iranischen Historikers und Geografen Ali ibn al-Husain al-Masudi aus dem 10. Jahrhundert, wird eine Erzählung aufgeführt, die das Azarju-Heiligtum bis auf die Zeit Zoroasters (um 1000 v. Chr.) zurückführt. Zoroaster habe dem legendären König Vishtasp befohlen, das heilige Feuer, das einst von Jamshid entfacht wurde, zu finden. Der König fand das Feuer in Khwarezm (im heutigen Grenzgebiet von Turkmenistan und Usbekistan) und brachte es nach Fars. Historiker vermuten, dass Masudi mit „Vishtasp“ den König Goschtasp meint, der laut Überlieferung zur Zeit Zoroasters regierte.

Zoroaster soll zur Bewahrung dieses Feuers das Azarju-Heiligtum in der neu gegründeten Stadt Darabgerd errichtet haben. Das Feuerheiligtum gilt damit als Symbol für die Blütezeit Darabgerds, und sein Name „Azarju“ ist seit 943 n. Chr. dokumentiert.

 Architektur und Lage des Azarju-Feuerheiligtums

Das Azarju-Feuerheiligtum liegt in der Nähe des Dorfes Karsia, etwa einen Kilometer entfernt. Direkt gegenüber erhebt sich der Berg „Hafreh Siah“ und die natürliche Quelle „Aghlan Qez“. Das Heiligtum selbst ist als sogenannter „Tschahartaq“ – eine viersäulige Kuppelstruktur – angelegt, die für die sassanidische Epoche typisch ist. Solche Bauwerke wurden häufig für religiöse Zwecke genutzt und dienten zumeist als Feuerheiligtümer.

Das Tschahartaq des Azarju-Heiligtums besitzt einen quadratischen Grundriss und besteht aus Bruchstein und Stampfgips. Einige dekorative Elemente, wie quadratische Ziegelmuster, schmücken die Außenfassade. Die Innenwände des Bauwerks sind mit einer fünf Zentimeter dicken Schicht Gips überzogen. Unweit des Heiligtums sind zwei in den Fels gehauene Wasserspeicher zu finden, die als Reservoir für die beiden Mühlen am Fuße des Berges dienten.

Alte Abbildungen zeigen, dass die Kuppel des Tschahartaq bis vor wenigen Jahrhunderten mit einer Höhe von rund zwölf Metern vollständig erhalten war. Doch durch natürliche Erosion und fehlende Pflege stürzte die Kuppel schließlich ein. Archäologen vermuten, dass diese Kuppel zu den ältesten Kuppelbauten Irans gehörte.

 Nationale Anerkennung des Azarju-Feuerheiligtums

Im Jahr 2006 wurde das Azarju-Feuerheiligtum offiziell in die Liste der nationalen Kulturgüter Irans aufgenommen.

Name Das Azarju-Feuerheiligtum: Ein Zeugnis der Bedeutung der antiken Stadt Darabgerd
Land Iran
LandFars
StadtDarab
TypHistorisch
RegistrationNational

Text eingeben und Enter drücken

Schriftgröße:

:

:

: