Berkeh Kal Gerasch, der größte Wasserspeicher Irans

Eigenschaften von Berkeh Kal

Berkeh Kal, auch „Gandsch-ol-Bahr“ genannt, stammt aus der Qadscharen-Zeit (18. Jahrhundert). Dieser Wasserspeicher liegt am Lauf des saisonalen Flusses Bet oder Tangab. Der Speicher wurde an einer Stelle errichtet, die sich während der Regenzeit füllt und im heißen Sommer vor Sonneneinstrahlung und Verdunstung geschützt ist. Auch heute noch, trotz baulicher Veränderungen im Umfeld, füllt sich der Berkeh Kal nach Regenfällen mit Wasser. Dies zeigt, wie präzise der Speicher damals angelegt wurde.

Erbaut wurde Berkeh Kal von Hadsch Asadollah, einem wohltätigen Bürger Geraschs. In der Nähe befindet sich ein weiterer Wasserspeicher, der als „Abanbar-e Asadollah“ bekannt ist und ebenfalls von ihm errichtet wurde. Obwohl keine Inschrift über das genaue Baudatum des Berkeh Kal existiert, wird aufgrund des gemeinsamen Erbauers und der ähnlichen Bauweise angenommen, dass er ebenfalls in der Qadscharen-Zeit erbaut wurde. Der Abanbar-e Asadollah, dessen Bau 1869 abgeschlossen wurde, ist nach Berkeh Kal der zweitgrößte Wasserspeicher in Gerasch.

Namensgebung des Berkeh Kal

„Kal“ bedeutet in der lokalen Atschomi-Sprache „taub“. Einige glauben, dass dieser Name aufgrund der fehlenden Resonanz im Inneren des Speichers gewählt wurde, wodurch der Wasserspeicher „taub“ erscheint, da er keine Echos erzeugt. Eine andere Theorie besagt, dass „Kal“ auch ein Schaf ohne Hörner bezeichnet und sich auf das Fehlen eines Dachs über dem Speicher bezieht, was eine symbolische Darstellung seiner „Unvollständigkeit“ sein könnte. In einigen alten Dokumenten wird dieser Wasserspeicher auch als „Gandsch-ol-Bahr“ (Schatz des Meeres) bezeichnet.

Architektur des Berkeh Kal

Der Wasserspeicher hat eine runde Form, und das Innere des Tanks ist zylindrisch. Das Volumen beträgt etwa 13 Millionen Liter, was ihn zu einem der größten Wasserspeicher Irans macht. Zur Stabilität und Wasserdichte ist die Wand des Speichers zweischalig und erreicht eine Dicke von drei Metern.

Der Innendurchmesser des Speichers beträgt 29 Meter, und die Tiefe beträgt 21 Meter. Früher war der Speicher überdacht, jedoch stürzte das Dach irgendwann ein. Die Gründe für den Einsturz sind unklar: Einige vermuten das Erdbeben von Lar im Jahr 1960 als Ursache. Ältere Einwohner berichten jedoch, dass das Dach bereits vorher eingestürzt war, und ein Dokument von 1958 bezeichnet den Speicher bereits als „großen, runden, überdachungslosen Wasserspeicher“. Andere führen den Einsturz auf die Wellenbildung im Wasser oder natürliche Einflüsse wie Regen zurück.

Insgesamt gibt es sechs Zuflüsse für Oberflächenwasser und sechs Zugänge für die Wasserentnahme. Die Zugänge sind 220 cm hoch und 75 cm breit, während die Wasserzuflüsse 190 cm hoch und ebenfalls 75 cm breit sind. Eine Treppe unter einem der Zugänge führte bis zum Boden des Speichers, ist jedoch heute weitgehend zerstört.

Baumaterialien des Berkeh Kal

Für den Bau dieses riesigen Speichers wurden sorgfältig behauene Steine, Gips und Saruds (eine traditionelle Mörtelart) verwendet. Die Steine sind präzise bearbeitet und in einem strukturierten Muster übereinandergelegt.

Nationales Kulturerbe

Im Jahr 2001 wurde Berkeh Kal in die Liste der nationalen Kulturerbestätten Irans aufgenommen.