Die Große Moschee von Sanandaj ist ein spiritueller Ort mit einzigartigen siebenfarbigen Verzierungen.

Die Große Moschee von Sanandaj (Dar-ol-Ehsan)

Die Große Moschee von Sanandaj, auch bekannt als "Dar-ol-Ehsan", zählt zu den ältesten Moscheen der Stadt. Das Bauwerk beeindruckt mit seinen wunderschönen Kachelverzierungen.

Die Geschichte der Großen Moschee von Sanandaj

Laut einigen historischen Quellen war ein osmanischer Herrscher namens „Khan-e-Pasha“ aufgrund der Schwäche der damaligen Regierung gezwungen, von Kirkuk nach Kurdistan zu ziehen. Dort zwang er den lokalen Gouverneur, nach Isfahan zu gehen, um selbst die Herrschaft über Kurdistan zu übernehmen. Während seiner Amtszeit errichtete er zahlreiche Gebäude, darunter eine Moschee mit zwei hohen Minaretten. Während der Safawiden-Ära (1501–1736) wurden diese Gebäude zerstört. Doch im Jahr 1812 ließ Amanollah Khan Ardalan, ein bedeutender Gouverneur von Kurdistan, eine neue Moschee errichten, die als Große Moschee bekannt wurde.

Die zahlreichen Räume der Moschee deuten darauf hin, dass sie einst als eines der wichtigsten Zentren zur Ausbildung von Religionsstudenten diente. Aus diesem Grund ist die Große Moschee auch unter dem Namen „Madrasa für Studenten“ bekannt. Die dort ausgebildeten Studenten mussten keine Studiengebühren zahlen. Die Kosten wurden durch die Erträge eines Obstgartens namens „Khalichian“ gedeckt, der sich nördlich von Sanandaj befindet.

Im Laufe der Geschichte wurden Teile der Moschee, einschließlich der Minarette und einiger Kachelarbeiten, durch natürliche Einflüsse zerstört. Während der Herrschaft von „Mozaffar Khan Sardar-e-Entezar“ wurden die Minarette mit Unterstützung der Bevölkerung restauriert.

Die Architektur der Großen Moschee von Sanandaj

Architektonisch gehört die Moschee zu den Bauwerken mit zwei Iwanen. Ein Iwan befindet sich im Osten, der andere zeigt in Richtung der Qibla (Südwesten). Der östliche Iwan dient als Durchgang zur Hauptgebetshalle, während sich am südwestlichen Iwan Räume, Gänge und der Haupteingang befinden.

Die Innenarchitektur der Moschee

Beide Iwane der Moschee sind mit Inschriften aus Koranversen verziert. Auch Gedichte von „Mirza Fathollah Khorram-e-Kordestani“, einem lokalen Dichter aus der Bauzeit der Moschee, sind an den Wänden des östlichen Iwans zu sehen. Die Dekorationen umfassen Sieben-Farben-Kacheln, glasierte Ziegel und zahlreiche Koraninschriften. Rund zwei Drittel eines Teils des Korans (ein Juz', ein Dreißigstel des Korans) sind auf die Inschriften der Moschee geschrieben.

Der zentrale Innenhof, umgeben von 12 Räumen, sowie eine Gebetshalle mit 24 steinernen und spiralförmigen Säulen sind weitere Hauptmerkmale dieses Bauwerks.

Einzigartige Merkmale der Moschee

Die Moschee wurde strategisch an einem höher gelegenen Ort errichtet, sodass ihre Minarette in der gesamten Stadt sichtbar sind. Als Ort des öffentlichen Zusammenkommens wurde die Moschee an einem leicht zugänglichen Punkt gebaut. Sie dient auch als Grabstätte berühmter Persönlichkeiten, darunter Fakhreddin Yamin-e-Mardoukhi (Dichter und politischer Aktivist aus Kurdistan) und Seyyed Mohammadreza Kordestani (bekannt als Mirzadeh Eshghi, ein iranischer Dichter, der 1923 ermordet wurde).

Verzierungen der Moschee

Die Große Moschee von Sanandaj zeigt die Schönheit der iranischen Kunst in besonderer Weise. Sieben-Farben-Kacheln, marmorierte Sockel, glasierte Ziegel in Türkis, Dunkelblau und Schwarz, ein steinerner Brunnen mit schönen Wasserspielen sowie Säulen mit gewellten und seilartigen Mustern machen die Moschee nicht nur zu einem religiösen, sondern auch zu einem architektonischen Meisterwerk. Diese Art der Säulen erinnert an die Moschee von Vakil in Shiraz. Die Säulen sind mit Kacheln verziert, auf denen Koranverse zu sehen sind. Alle Säulen der Moschee wurden kunstvoll gemeißelt, was bei ähnlichen Bauwerken oft nur bei einigen Säulen der Fall ist.

Eine schöne Ansicht der Moschee

Aufgrund des kalten Klimas in Sanandaj dienen die Kachelarbeiten der Moschee auch als Isolierung gegen Wärmeverlust. Zusätzlich wurden Stuckarbeiten verwendet, insbesondere im Bereich des Mihrabs, wo sie durch Gipskronleuchter ersetzt wurden. Die Türen und Fenster der Räume wurden aus Walnussholz gefertigt und mit geometrischen Mustern dekoriert, die aus acht miteinander verbundenen Quadraten bestehen.

Nationale Registrierung der Moschee

Die Große Moschee von Sanandaj wurde 1996 (1375 nach dem iranischen Kalender) in die Liste der nationalen Denkmäler Irans aufgenommen.