Das Messer von Mehriz und seine leidvolle Zeit

Das Messer von Mehriz und seine leidvolle Zeit

Das Messer von Mehriz und seine leidvolle Zeit

Das Messerhandwerk von Mehriz: Tradition, Geschichte und Handwerkskunst

Mehriz – Eine Stadt mit einzigartiger Architektur und Handwerkskunst
Mehriz ist eine der Städte der Provinz Yazd und bekannt als eine Gartenstadt. Sie liegt im Süden der Provinz Yazd und zeichnet sich durch ihre Wüstenlandschaft aus, die eine besondere Architektur der Wohnhäuser geprägt hat: Die Häuser haben hohe Mauern und sind entgegen der Sonneneinstrahlung gebaut. Windtürme (Badgirs), unterirdische Kühlräume (Sardabs), dicke Wände und halbkugelförmige Dächer sind weitere Merkmale der Architektur in dieser Region. Neben ihren natürlichen und historischen Besonderheiten ist Mehriz vor allem für diese spezielle Bauweise bekannt. Doch die Attraktionen der Stadt beschränken sich nicht nur darauf, denn auch das traditionelle Handwerk von Mehriz ist authentisch und bemerkenswert. Eine der herausragenden Handwerkskünste ist die Messerherstellung – ein Kunsthandwerk, dessen Produkte nicht nur äußerst langlebig, sondern auch sehr gefragt sind.

Die Geschichte und Besonderheiten der Messerschmiedekunst in Mehriz

Die Einwohner von Mehriz glauben, dass die Geschichte des Messerschmiedehandwerks in ihrer Stadt bis in die vorislamische Zeit zurückreicht. Diese Annahme wird durch einige historische Belege gestützt und von Experten bestätigt. Die Messerschmiedekunst nimmt in Mehriz eine besondere Stellung ein, und traditionell genießen die Messerschmiede großen Respekt in der Gesellschaft. Doch heute haben industriell gefertigte Messer den Markt dominiert, wodurch die Aufmerksamkeit für das traditionelle Handwerk gesunken ist. Dennoch gibt es nach wie vor erfahrene Meister in Mehriz, die Messer herstellen, die nicht nur funktional und langlebig sind, sondern auch als Kunstwerke gelten.

Produkte und Herstellungsverfahren der Messer aus Mehriz

Die Messerschmiede von Mehriz fertigen verschiedene Arten von Messern, darunter Taschenmesser, Metzger- und Küchenmesser. Als Rohmaterialien kommen Stahlbleche, Brennstoffe und Eisenstangen zum Einsatz. Die Handwerker arbeiten auch heute noch mit traditionellen Werkzeugen wie Hammer und Amboss, Zangen, Bohrern, Feilen und Schleifsteinen.

Die Herstellung beginnt mit der Produktion der Klinge. In früheren Zeiten, als es noch keine elektrischen Schneidewerkzeuge gab, wurde das Stahlblech zunächst stark erhitzt, bis es glühend war, und dann geschnitten. Diese traditionelle Methode wird bis heute in einigen Werkstätten in Mehriz angewandt. Nach dem Schneiden wird das Material mit dem Hammer bearbeitet, um die gewünschte Form zu erhalten. Der Schmied kann die Klinge mehrfach in den Ofen legen und erneut erhitzen, um die Form weiter anzupassen. Dieser aufwendige Prozess verleiht der Klinge zusätzliche Festigkeit. Das Schmieden erfordert große Präzision und Erfahrung, denn eine ungleichmäßige Bearbeitung kann dazu führen, dass die Klinge sich verzieht und unbrauchbar wird.

Die Messerschmiede von Mehriz gravieren ihren Namen als eine Art Unterschrift auf die Klinge. Dies dient nicht nur der Identifikation, sondern auch als Qualitätsgarantie und Zeichen für einen möglichen Kundenservice – falls ein Messer Mängel aufweisen sollte, kann der Käufer es dem Schmied zur Reparatur zurückbringen.

Nach der Formgebung der Klinge folgen mehrere Schritte, um die Oberfläche zu veredeln, die Klinge zu schärfen und dekorative Elemente hinzuzufügen. Die Messerschmiede von Mehriz haben herausgefunden, dass das Eintauchen der glühenden Klinge in Öl die Festigkeit und Elastizität verbessert. Daher wird die Klinge mehrfach erhitzt und dann sofort in Öl getaucht. Nach etwa 30 Sekunden wird sie herausgenommen und geschliffen, um überstehende Kanten zu entfernen. Sobald die Klinge beim Erhitzen eine dunkellila Farbe erreicht, hat sie die gewünschte Elastizität erlangt, und der Schärfprozess beginnt.

Heute erfolgt das Schärfen meist mit elektrischen Geräten, doch früher verwendeten die Meister spezielle Schleifsteine, um die Klinge per Hand zu schärfen. Auch dieser Prozess erfordert viel Geschick, denn eine zu stark geschärfte Klinge wird zu dünn und brüchig, was die Funktionalität des Messers einschränkt.

Der letzte Schritt der Messerherstellung ist das Anbringen des Griffs. Die Griffe der Mehriz-Messer bestehen entweder aus Holz oder Metall. Die Klappmesser sind in der Regel mit einem Metallgriff versehen. Die Form des Griffs wird so gestaltet, dass er gut in der Hand liegt. Ein erfahrener Meister kann täglich fünf bis sechs Messer anfertigen.

Die nationale Anerkennung der Messerschmiedekunst von Mehriz

Im Jahr 2013 (1391 nach iranischem Kalender) wurde die traditionelle Messerschmiedekunst von Mehriz offiziell in die Liste des immateriellen Kulturerbes Irans aufgenommen und unter der Registrierungsnummer 1045 dokumentiert.

Name Das Messer von Mehriz und seine leidvolle Zeit
Land Iran
Werke
National

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