Narin Qal'eh in Meybod, die älteste Regierungsfestung Irans

Narin Qal'eh in Meybod, auch als "Narenj Qal'eh" bekannt, ist mit einer Geschichte von fast 5000 Jahren die älteste Regierungsfestung der Welt und nach der Festung von Bam die größte Lehmstadtfestung Irans. Die Festung wurde so gebaut, dass sie maximalen Schutz bietet. Aus diesem Grund hat sie über Jahrhunderte ihre Struktur bewahrt, und die Überreste dieser Festung sind bis heute erhalten geblieben.

Wo befindet sich Narin Qal'eh?
Narin Qal'eh liegt im Bezirk Meybod, einer Wüstenregion im Westen der Stadt Yazd. Um die Festung zu erreichen, muss man etwa 50 Kilometer nordwestlich von Yazd fahren. Die Festung befindet sich auf einem Hügel, der 25 Meter hoch ist und ist am Rand der Stadt Meybod deutlich sichtbar.

Geschichte von Narin Qal'eh
Untersuchungen deuten darauf hin, dass vor dem Bau der Festung mehrere Siedlungen auf dem Hügel existierten. Obwohl die Festung sehr robust ist, stürzten Teile davon während der Pahlavi-Zeit (20. Jahrhundert) während des Baus der umliegenden Straßen ein.
„Jafari“, der als erster Historiker von Yazd gilt und im 14. Jahrhundert lebte, nannte Prophet Suleiman den Erbauer der Festung. Er erklärte, dass Suleiman (Friede sei mit ihm) die Festung gebaut habe, um einen Schatz zu verstecken, was jedoch historisch nicht belegbar ist.
Einige Entdeckungen, wie ein Tontafel mit dem Bild eines halb menschlichen, halb tierischen Wesens, geben wichtige Hinweise auf die Herkunft der Festung. Basierend auf diesem Bild schätzen Historiker, dass die Festung bis in das dritte Jahrtausend v. Chr. und die elamische Zivilisation zurückreicht.
Während des Islamischen Einzugs in Iran (7. Jahrhundert n. Chr.) wurde Narin Qal'eh als starke Festung gegen Feinde genutzt.
Experten glauben, dass vor dem Bau von Narin Qal'eh andere Gebäude an dieser Stelle existierten. Einige Ausgrabungen haben Überreste von Lehmbauten in den unteren Schichten der nördlichen Mauer und des Königspalastes gezeigt.

Funktionen und Merkmale von Narin Qal'eh
Die Festung hat mit ihren fünf Mauern und Toren eine komplexe Struktur, die das Eindringen von Feinden nahezu unmöglich macht. Nach den verfügbaren Beweisen wurde die Festung bis in die frühe Zeit der Islamischen Ära als Wohnsitz genutzt.
Von den ursprünglichen fünf Mauern und vier hohen zylindrischen Türmen ist heute nur noch der zentrale Bereich erhalten. Die Festung hat zunächst wie eine militärische Struktur gewirkt, doch einige Historiker vermuten auch eine religiöse Nutzung als Tempel.

Architektur von Narin Qal'eh
In der Vergangenheit war Narin Qal'eh auch unter dem Namen „Dschadsch Dalan“ bekannt, was auf die engen und verwinkelten Gänge verweist, die zum Schutz vor Eindringlingen gebaut wurden.
Das Gebäude hat eine Fläche von etwa 15.000 Quadratmetern und einige Teile des Bauwerks bestehen aus bis zu sieben Stockwerken. Es gibt Hinweise darauf, dass das Gebäude in zwei Bereiche unterteilt war, die als „obere“ und „untere“ Bereiche bezeichnet wurden. Der untere Bereich, der als „Sharistan“ bekannt war, war der Wohnbereich mit einer Moschee, einem Bad und Gängen. Der obere Bereich, der als „Herrscherbereich“ bezeichnet wurde, hatte hauptsächlich dreigeschossige Bauten.
Das Vorhandensein eines Grabens ist ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Festung. Dieser Graben war Teil der Verteidigungsstruktur der Festung und ist auch in anderen Burgen zu finden, die als Wohngebäude genutzt wurden.
Im Inneren der Festung gibt es zahlreiche Zimmer, die ineinander verschachtelt sind. Einer der Hinweise darauf, dass die Struktur der Festung sich im Laufe der Geschichte verändert hat, ist die Verwendung von Ziegeln unterschiedlicher Größe und Bauweise.
Ein Holzsteg für den Zugang über den Graben existierte früher, wurde jedoch während der Straßenbauarbeiten zerstört. Dieser Steg war im westlichen Teil der Festung gegenüber dem Eingangstor zu finden. Zwei hohe Türme standen neben diesem Tor, von denen aus die Wächter den Zugang überwachten.
In einem der Teile der Festung befindet sich ein sehr alter Brunnen mit einem viereckigen Mund, der von der Antike des Bauwerks zeugt.

Unterirdisches Netzwerk der Festung Narin
Ein weiteres interessantes Merkmal der Festung Narin ist ihr unterirdisches Netzwerk, das für die Versorgung der Bewohner mit Wasser und Nahrung genutzt wurde. Es wird gesagt, dass niemand im Laufe der Geschichte in der Lage war, diesen Weg zu entdecken.

Nationales Register von Narin Qal'eh in Meybod
Dieses historische Monument wurde 1975 (1354 nach dem iranischen Kalender) in das iranische nationale Register der Denkmäler aufgenommen.