Die Archäologische Kulturlandschaft von Fars und ihre drei historischen Regionen

Diese Kulturlandschaft umfasst acht archäologische Stätten und drei historische Regionen – Firuzabad, Bishapur und Sarvestan – und liegt im Südwesten der Provinz Fars. Vor dem Islam war Fars Heimat mächtiger Herrscherdynastien, darunter die Elamiten (3200 bis 2700 v. Chr.), Parther (247 bis 224 v. Chr.), Achämeniden (550 bis 330 v. Chr.) und Sassaniden (224 v. Chr. bis 642 n. Chr.). Die heutige Stadt Shiraz spielte dabei eine wichtige Rolle, jedoch befinden sich auch in den anderen Landkreisen bedeutende historische Überreste.

Archäologische Kulturlandschaft von Fars: Sassanidische Hauptstadt für 400 Jahre

Die Provinz Fars beherbergte rund 400 Jahre lang die sassanidischen Hauptstädte. Heute sind in dieser Region über 30 historische Felsreliefs und die Überreste sassanidischer Straßen zu finden. Einige der prächtigsten Bauwerke dieser Epoche sind hier erhalten geblieben, und über 3000 wertvolle Artefakte wurden bisher entdeckt. Die drei berühmtesten Fundstätten sind Bishapur, Firuzabad und Sarvestan. Gemeinsam mit den Städten Fasa und Darab bildeten sie eine wichtige Handels- und Militärroute der Sassanidenzeit, die einst von Karawanen, Militärs und Regierungsvertretern genutzt wurde. Bishapur liegt etwa 60 Kilometer nordwestlich von Firuzabad, während Sarvestan nordwestlich von Firuzabad und östlich von Fasa zu finden ist.

Bishapur

Die heutige Stadt Kazeroon ist die nächstgelegene Stadt zu Bishapur. Die Stadt wurde auf Befehl von Schapur I. (Regierungszeit von 240 bis 270 n. Chr.) erbaut. Schapur ließ Bishapur in einem klimatisch günstigen Gebiet errichten, wobei auch Römer beteiligt waren, was sich in der Architektur widerspiegelt. Zu den erhaltenen Überresten zählen der Mosaiksaal, der Anahita-Tempel, der Königspalast, die Empfangshalle, das Badehaus und die Karawanserei. Die Shapur-Höhle mit einer kolossalen Statue Schapurs befindet sich in der Nähe der antiken Stadt Bishapur.

Firuzabad

Firuzabad war die erste Hauptstadt der Sassaniden und liegt etwa 110 Kilometer von Shiraz entfernt. Das beeindruckendste Bauwerk dieser Region ist der Palast des Ardashir Babakan. Mit seinen ineinander verschachtelten Hallen und Gipsverzierungen ist dieser Bau selbst nach 18 Jahrhunderten noch gut erhalten. Vier Kuppelbauten machen die Architektur dieses Palastes einzigartig. Weitere historische Sehenswürdigkeiten in Firuzabad sind die Qal’eh Dokhtar-Festung, die antike Stadt Gur, ein Observatorium und ein Felsrelief, das vier Prinzen darstellt.

Sarvestan

Sarvestan beherbergt den Sassanidenpalast, die Gabry-Festung, die Burz-Festung, das Mausoleum von Scheich Yusuf und mehrere historische Inschriften. Der Sassanidenpalast diente vermutlich den Jägern als Raststätte und ist für seine typische sassanidische Kuppelarchitektur bekannt. Der Palast liegt etwa neun Kilometer südlich von Sarvestan und erstreckt sich über eine Fläche von 25 Hektar. Der Bau, der hauptsächlich aus Stein und Gips errichtet wurde, ist 13 Meter lang und 18 Meter breit und weist starke architektonische Ähnlichkeiten mit dem Palast von Firuzabad auf, wenngleich er kleiner ist.

Bedeutung der Archäologischen Kulturlandschaft von Fars

Mit acht architektonischen Meisterwerken, zwei antiken Städten, acht Reliefs, einer Festung und zwei Palästen, die alle Gegenstand umfangreicher archäologischer Forschungen sind, ist die Kulturlandschaft Fars von enormer Bedeutung. Allein im Landkreis Firuzabad sind fünf dieser Stätten als UNESCO-Welterbe eingetragen, darunter die Qal’eh Dokhtar-Festung, das Thronbesteigungsrelief und die Mehr Narseh-Brücke, das Siegesrelief, der Palast von Ardashir Babakan und die Stadt Gur. Diese ringförmig angelegte Stadt ist eine der einzigartigsten antiken Städte Irans. Der Palast von Ardashir Babakan, errichtet im 3. Jahrhundert n. Chr., soll laut einigen Archäologen weniger als Residenz eines Herrschers, sondern vielmehr als Ort für religiöse Zeremonien des Zoroastrismus gedient haben.