
Das Iranische Nationalmuseum für Teppiche: Ein Schaufenster der Kunst und Kultur des alten Persiens
Wenn man über iranische Kunst forscht, wird man feststellen, dass der Teppich zu den schönsten und perfektesten Beispielen gehört. Bereits seit der Antike haben die Iraner das Teppichweben erlernt und es im Laufe der Epochen weiterentwickelt. Im gesamten Iran wird in unterschiedlichen Formen gewebt, wobei der Teppich sich jeweils an die Geografie und Kultur der Region anpasst und eine eigene Identität erhält. So wird die Bedeutung des Teppichmuseums für das Verständnis von Kultur und Kunst Irans deutlich.
Im Iranischen Teppichmuseum, das seit 1979 in Betrieb ist, kann man auf einer Fläche von 3400 Quadratmetern verschiedene Arten von iranischen Teppichen sehen. Der Bau dieses Museums begann 1961. Ursprünglich sollte das Gebäude als Teppichgalerie genutzt werden, blieb jedoch 15 Jahre lang ungenutzt, bis es nach umfangreichen Reparaturen und Umbaumaßnahmen schließlich zum „Iranischen Teppichmuseum“ wurde.
Entworfen wurde das Museum von Abdol-Aziz Farmanfarmaian. Die spezielle Architektur lässt die Fassade äußerlich an einen Teppichwebstuhl erinnern – eine intelligente Umsetzung architektonischer Elemente, um den Bau bestmöglich an die im Inneren ausgestellten Werke anzupassen.
Aus welchen Bereichen besteht das Iranische Teppichmuseum?
Das Iranische Teppichmuseum präsentiert im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk handgeknüpfte Teppiche (Farsh), Kelims (Gelim) und Gabbeh. Der Saal im Erdgeschoss dient der Dauerausstellung, während der Saal im ersten Stock für Wechselausstellungen von Teppichen oder teppichbezogenen Objekten genutzt wird. Im Erdgeschoss können bis zu 150 Teppiche gezeigt werden; üblicherweise sind dort 135 Exponate iranischer Teppichkunst zu sehen.
Die meisten älteren Beispiele stammen aus der Safawiden-Zeit, manchmal jedoch auch zeitgenössische Stücke, die in puncto Qualität und Design einzigartig sind. Bei einem Besuch können seltene traditionelle Muster entdeckt werden, etwa Porträtdarstellungen, die „Boteh“-Form (Paisley), das „Zitronendreieck“ (persisch auch als „Seetroni“ bekannt) sowie Tiermotive.
Eine besondere Attraktion sind die sogenannten „Polnischen Teppiche“, die in der Safawiden-Ära für den polnischen Hof in Auftrag gegeben wurden. Darüber hinaus sind wertvolle Bildteppiche (Tablo-Teppiche) aus Täbris und Teppiche mit Motiven aus dem „Baysonghori-Schahnameh“ (einer Ausgabe des Schahnameh) unter den eindrucksvollsten Exponaten.
Ein weiteres Highlight des Museums ist die umfangreiche Bibliothek mit rund 3500 Büchern in verschiedenen Sprachen – darunter Persisch, Englisch, Arabisch, Französisch und Deutsch – über Teppichkunst und iranische Kunst im Allgemeinen. Außerdem gibt es im Iranischen Teppichmuseum ein Kino, in dem Filme zur Teppichwebkunst und zu traditionellen Mustern der Kelimherstellung gezeigt werden.
Die Exponate des Iranischen Teppichmuseums
Grundsätzlich lassen sich alle im Iranischen Teppichmuseum gezeigten Teppiche in zwei Kategorien unterteilen:
- Städtische Teppiche (Schahrbaft), die in Städten wie Kaschan, Kerman, Isfahan, Täbris, Khorasan, Kurdistan usw. geknüpft werden und dort zu den wichtigsten Zentren des Teppichhandwerks zählen.
- Nomadische Teppiche, die in den verschiedenen Regionen Nordwestirans (Teppiche der Schahsavan), im Westen (Teppiche der Bachtiari, Kurden und Luren), im Nordosten (Teppiche der Turkmenen) sowie im Südosten (Teppiche der Belutschen) entstehen.
Darüber hinaus sind im Museum auch Produkte aus angrenzenden Bereichen der Teppichherstellung zu sehen, etwa Werkzeuge und Hilfsmittel für das Färben (Rangarzi) und die Produktion von Farbstoffen (Rangsazi). Gezeigt werden zudem gefärbte Garne, verschiedene Hilfsmittel des Teppichknüpfens sowie Webstühle, sowohl in senkrechter als auch in liegender Ausführung.
Am Eingang des großen Saals im Erdgeschoss befindet sich eine Karte, die die bekanntesten Zentren der Teppichweberei im Iran zeigt. Besucher des Iranischen Teppichmuseums können sich so auch mit den verschiedenen Techniken des Teppichknüpfens vertraut machen.
Wo befindet sich das Iranische Teppichmuseum?
Die zentrale Lage dieses Museums in der Stadt Teheran ermöglicht eine bequeme Anreise. Das Iranische Teppichmuseum steht im nördlichen Teil des „Park-e Laleh“ (Laleh-Park), einer der größten Parkanlagen Teherans.
Name | Das Iranische Nationalmuseum für Teppiche: Ein Schaufenster der Kunst und Kultur des alten Persiens |
Land | Iran |
Land | Teheran |
Stadt | Teheran |
Typ |





