Das „Eisenzeit-Museum von Tabriz“: Reise durch eine uralte Grabstätte
Archäologische Museen in Tabriz
In Tabriz gibt es Museen, die verschiedene Aspekte der jahrtausendealten Geschichte dieser Region zeigen. Eines davon ist das „Eisenzeit-Museum“, in dem eine Gruppe uralter Gräber erhalten geblieben ist. Der Besuch vermittelt ein ganz besonderes Gefühl, weil man gewissermaßen in einer Atmosphäre längst vergangener Zeiten wandelt. Das Eisenzeit-Museum liegt in der Nähe der Blauen Moschee (Masdschid-e Kabūd) von Tabriz. Die dort gezeigten Gräber und Objekte sind etwa 3.500 Jahre alt und gehören in die Epoche der Eisenzeit. Deshalb trägt das Museum den Namen „Eisenzeit-Museum“. Im Jahr 2000 (1379 nach iranischem Kalender) wurde das Areal als nationales Kulturgut registriert. Die Epoche der Eisenzeit erstreckt sich etwa von 1500 bis 500 v. Chr.
Eisenzeit und ihre historische Bedeutung
Die Eisenzeit ist die dritte und letzte Phase der üblichen Einteilung vorgeschichtlicher Epochen, grob zwischen 1500 und 500 v. Chr. Die Gewinnung von Roheisen aus Eisenerz war komplex, da es meist viele Verunreinigungen hatte. Die Beherrschung der Eisenverarbeitung war nicht nur für den Haus- und Waffenbau entscheidend, sondern auch ein Machtfaktor in alten Reichen.
Entdeckung und Erscheinungsbild des Eisenzeit-Museums Tabriz
1997 (1376) stieß man bei Erdarbeiten auf ein Ensemble von 38 antiken Gräbern. 2006 (1385) begannen die Bauarbeiten für das Eisenzeit-Museum als erstes „Freilichtmuseum“ (Mūze-ye Ṣaḥrāʾī) in Iran. Schon ein Jahr später wurde es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Diese Grabstätte liegt auf einer Art Hügel, weshalb die Grabtiefe variiert. Die Museumswege verlaufen unterhalb des Gräberniveaus, damit die Besucher die Knochenreste besser sehen können.
Am Eingang führt eine kleine Tür hinein, gefolgt von einigen Treppen, die ins Hauptareal des Museums führen. In rund acht Metern Tiefe herrscht eine kellerartige Dunkelheit, unterbrochen durch kleinere Holzstege und Wände, die an Lehm- und Stroharchitektur erinnern. Die Luft ist – da das Museum in der Nähe eines Flusslaufs liegt – relativ feucht. Mehrere Belüftungsanlagen reduzieren diese Feuchtigkeit.
Abteilungen des Eisenzeit-Museums Tabriz
Der erste Teil des Museums besteht aus den gefundenen Gräbern. Fachleute haben für jedes Skelett Alter und Geschlecht bestimmt und diese Angaben direkt neben den Grabstellen vermerkt. Auffällig ist die Lage der Körper: Man glaubte damals, man müsse den Menschen so bestatten, wie er geboren wurde – in Embryohaltung. Nur ein Skelett ist nicht so beigesetzt worden; man nimmt an, dass es sich nicht gut genug anziehen ließ. Kinderskelette liegen in kleinen, einfachen Gräbern; jugendliche Verstorbene eher in quadratischen Gräbern. Ein Großteil der Gräber gehört jungen Menschen.
Im zweiten Abschnitt des Museums sind die bei den Ausgrabungen entdeckten Beigaben der Gräber ausgestellt. Hauptsächlich handelt es sich um Keramik, die mit den Toten beigesetzt wurde. Je nach Status und Geschlecht verfügten die Gräber über spezifische Objekte: Kinder bekamen Spielzeug, Frauen Schmuck, Männer Waffen. Reichere Personen hatten mehr Grabbeigaben.
Obwohl Frauen auf ihrer linken Seite und Männer auf der rechten Seite beigesetzt wurden, schauen alle Gesichter nach Norden. Diese Bestattungsweise hängt mit dem Mithraismus (Mithra-Kult) jener Zeit zusammen. Die seitlichen Grabwände wurden in einer bestimmten Steinformation errichtet, möglicherweise als Symbol für den Mutterleib. Aus den Knochenfunden schließen die Forscher, dass mindestens manche Verstorbenen Nomaden waren. Wahrscheinlich wurde ihr Leichnam zuerst an einem anderen Ort beigesetzt und später hierher verlegt. Einige Skelette sind stark beschädigt, doch man vermutet, dass die Menschen dieser Kultur diese Grabstätte äußerst verehrten, was die Umbettung der Toten an diesen Ort erklärt.
Name | Das „Eisenzeit-Museum von Tabriz“: Reise durch eine uralte Grabstätte |
Land | Iran |
Land | Ost-Aserbaidschan |
Stadt | Täbris |
Typ | Historisch |